Wenn Kinder wachsen und Hilfsmittel nicht mithalten: Was jetzt wichtig ist

Björn Strehl
Zuletzt aktualisiert:
19.11.2025
Lesezeit:
4
Minuten

Das Ersetzen von Hilfsmitteln, aus denen die Kinder herausgewachsen sind, bedeutet oft mehr Aufwand als nötig - besonders wenn sich dieser Wechsel häuft. Wir erklären in diesem Beitrag, wie eine regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Hilfsmittel Zeit und bürokratischen Aufwand sparen und eure Nerven schonen kann.

Wenn das Hilfsmittel plötzlich nicht mehr passt

Kinder wachsen pro Jahr ca. 5-7cm und besonders stark im Alter zwischen 10-14 Jahren. Damit sind Hilfsmittel oft nur für einen relativ kurzen Zeitraum effektiv nutzbar. Rollstühle, Sitzorthesen und Stehhilfen werden “zu klein” und können ihre therapeutische Wirkung nicht mehr richtig entfalten. Dabei verschlechtert sich die Passform schleichend und wird meist zu spät als nicht mehr geeignet erkannt. Standardlösungen haben aber oft feste Größen, die nicht für jedes Kind optimal sind.

Der Aufwand beim nächsten Hilfsmittelwechsel

Ein neuer Rollstuhl oder eine neue Sitzorthese aus dem GKV-Hilfsmittelverzeichnis bedeuten bei schnellem Kinderwachstum häufigere Termine: Beratungsgespräch, Vermessung, Anpassung, Abholung mit Einweisung. Jeder Hilfsmittelwechsel unterbricht die gewohnte Routine und erfordert eine neue Eingewöhnungsphase. Nur bei Therapiefahrrädern zahlen Familien 250€ dazu und bei Reha-Autositzen 150€ - ansonsten übernehmen die Krankenkassen die Kosten vollständig.  

Zusätzlich leidet euer Kind unter schlecht sitzenden oder nicht mehr passenden Hilfsmitteln: Einerseits unter dem fehlenden Komfort, was sich z.B. in schmerzhaften Druckstellen äußern kann und andererseits verfehlt ihr mit eurem Kind evtl. wichtige Therapieziele. Da können sich Eltern zwischen Notwendigkeiten und dem Wunsch nach Stabilität schnell mal hilflos gefangen fühlen. Nicht selten kommt da die Frage auf: “Erst zwei Jahre alt und schon wieder unbrauchbar?”

Mitwachsende Hilfsmittel: Einmal eingewöhnen, lange nutzen

Eine gute Antwort bieten hier Hilfsmittel, die mitwachsen. Dazu gibt es zwei grundsätzliche Prinzipien: Verstellbare Komponenten und modulare Systeme. Bei den modularen Systemen werden nur die erforderlichen Teile durch neue ersetzt - statt das ganze Hilfsmittel auszutauschen.  

Unser Vakuumabdruckverfahren für Sitzorthesen z.B. ermöglicht nicht nur eine äußerst präzise Anpassung, sondern wird von den Kindern sogar als sehr angenehm empfunden.    

Dafür braucht es nur regelmäßige Anpassungstermine, in denen wir prüfen, ob das Hilfsmittel noch seine Bestimmung erfüllt und wie die weitere Versorgung wirtschaftlich und therapeutisch optimal gelingt. Unsere eigene, moderne 3D-Drucktechnologie unterstützt dabei alle Beteiligten bei der individuellen und ressourcenschonenden Nachfertigung der erforderlichen Komponenten.  

Langlebige Materialien, die mehrere Wachstumsphasen überdauern, helfen uns dabei eure Hilfsmittelversorgung besonders nachhaltig zu gestalten. Das ist unser STREHL Service “Anpassung statt Neuanschaffung”!

Wachstum gelassen begleiten

Auf diese Art begleitet das Hilfsmittel euer Kind ca. 2-3 Jahre und verhilft euch zu bewährten Routinen statt ständiger Umstellung. Das Kind behält sein vertrautes Hilfsmittel und die therapeutischen Erfolge bleiben über einen längeren Zeitraum erhalten. Die Familie kann sich auf die Entwicklung konzentrieren und ist weniger in Terminen und Anpassungsprozessen gebunden. Eine Familie hat es uns gegenüber einmal so ausgedrückt: “Jetzt können wir das Wachstum viel gelassener sehen”.

Wann merkt man, dass ein Hilfsmittel nicht mehr passt?

  •  Wenn das Kind die nächste Kleidergröße benötigt
  •  Dein Kind klagt über Druckstellen oder Unbequemlichkeiten
  •  Gurte und Polster sind zu kurz oder lassen sich nicht mehr richtig platzieren
  •  Kopfstütze sitzt zu niedrig
  •  Füße hängen über die Fußstütze
  •  Kind rutscht im Hilfsmittel oder kann sich nicht richtig anlehnen
  •  Euer Therapeut bemerkt Fehlhaltungen oder Verspannungen

   

Wie oft sind Anpassungen sinnvoll oder notwendig?

  •  Bei Kleinkindern alle 6-8 Monate
  •  Bei Schulkindern und Jugendlichen alle 6 Monate
  •  Nach dem erreichen bestimmter Therapieziele
  •  Bei Verschlechterungen oder Rückschritten in der Therapie
  •  Präventiv, wenn euer Kind einen “Wachstumsschub” hatte
  •  Wenn Euer Kind die nächste Kleidergrösse benötigt
  •  Nach einer tonusregulierenden Medikamentenumstellung
  •  Nach einer OP

   

Wachsen soll Freude machen, nicht beunruhigen

Jedes Kind verdient es, unbeschwert zu wachsen. Mit den richtigen Hilfsmitteln wird aus der Sorge ums Größerwerden wieder das, was es sein sollte: pure Freude über jeden Zentimeter, den euer Kind wächst.  

Bei STREHL erleben wir täglich, wie entspannt Familien werden, wenn das Hilfsmittel einfach mitwächst und euer Kind lange begleitet. Diese Momente - wenn Eltern plötzlich aufatmen können und sich wieder auf die Entwicklung ihres Kindes freuen statt sie zu fürchten - das ist unser Antrieb und der Grund, warum wir unsere Hilfsmittel so entwickeln, wie wir es tun.  

Euer nächster Schritt: Schaut euch das Hilfsmittel eures Kindes heute Abend mal genau an. Passt noch alles perfekt? Dann macht ihr alles richtig. Falls ihr merkt, dass etwas nicht mehr stimmt: Ihr seid nicht allein damit und müsst nicht gleich an eine aufwendige Neuanschaffung denken. Ruft uns an - gemeinsam finden wir eine Lösung, die zu eurem Kind passt.

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