Stehen ist keine Selbstverständlichkeit

Wenn wir an die Darstellung der menschlichen Evolution denken, ist das Stehen ein Hauptmerkmal unserer Entwicklung. Alle Körperfunktionen sind darauf optimiert, dass wir eine vertikale Position einnehmen. Der Drang sich aufzurichten setzt bei Kindern bereits nach wenigen Monaten ein, bis sie sich mit circa einem Jahr selbstständig machen – doch wo das nicht klappt, unterstützen wir mit unseren Hilfsmitteln.

Ob erste Stehversuche oder muskelaufbauendes Training – unsere Hilfsmittel unterstützen in jedem Stadium der Standfähigkeit. Stehtrainer geben durch ihre individuellen Einstellmöglichkeiten den nötigen Halt um aus der liegenden in eine aufrechte Position zu wechseln, auch wenn dies mit eigener Muskelkraft nicht möglich ist. Stehfahrer können die ersten Erfolge fortführen und ermöglichen durch Antriebsräder sogar eine ganz selbstständige Mobilität.

Der Körper ist ein hochsensibler Organismus, der bereits durch reines Stehen vorteilhaft beeinflusst werden kann. So werden beim Stehen auch inaktive Muskelgruppen aktiviert und stimuliert, der Knochenaufbau wird gefördert, das Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel, Atmung und Verdauung angeregt und typischen Symptomen wie Dekubitus, Spasmen und Skoliosen entgegengewirkt.

Stehen sorgt für einen Perspektivwechsel – das bemerkt auch unser Gehirn. Wenn wir stehen wird automatisch der Gleichgewichtssinn angesprochen und die räumliche Orientierung gefördert. Sensorische Skills können trainiert und eine Reflexkontrolle gefestigt werden.

Gerade am Anfang ist es wichtig, Kindern durch unsere Hilfsmittel mehr Sicherheit zu geben. Die neue Stehposition kann durch Geräte wie unsere Stehtrainer motorisch erkundet werden, da die Halterungen für einen stabilen Stand sorgen und somit Spielraum für Arme und Hände lassen, ohne eine Seitendominanz zu fördern.

Stehen bedeutet mit seinem Umfeld auf Augenhöhe zu sein, weshalb es umso wichtiger ist, Kindern mit Behinderung einen entsprechenden Platz einzuräumen. Sie werden anders wahrgenommen, erhalten aber auch einen anderen Blick auf die Welt, können selbstbewusster für sich einstehen, anders mit ihrer Umwelt interagieren und sich als aktives Mitglied der Gesellschaft wahrnehmen.